Klimamobilitätspläne
Das Instrument dient zur klimaschutzorientierten Verkehrsplanung in Baden-Württemberg. Sie richten sich vor allem an größere Kommunen, Landkreise und kommunale Zusammenschlüsse ab einer Bevölkerungszahl von etwa 50.000.

Entwicklung der Klimamobilitätspläne in Baden-Württemberg
In den letzten Jahren hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg (VM) gemeinsam mit sechs Modellkommunen im Rahmen einer Pilotphase intensiv an der Erprobung, Weiterentwicklung und Optimierung des Instruments Klimamobilitätsplan gearbeitet. Die Pilotphase hat positive Ergebnisse hervorgebracht: vier Klimamobilitätspläne wurden bereits fertiggestellt und befinden sich heute in der Umsetzung. Weitere 15 Kommunen befinden sich aktuell im Prozess einen Klimamobilitätsplan zu erarbeiten, darunter vier Landkreise (Stand Januar 2025). Darüber hinaus wurden umfangreiche finanzielle und fachliche Unterstützungsangebote für Kommunen aufgebaut.
Beratung und
Prozessbegleitung

Alle aufgeführten Angebote des Kompetenznetz Klima Mobil sind kostenfrei. Der Klimamobilitätsplan richtet sich an größere Kommunen, Landkreise und kommunale Zusammenschlüsse, die an verschiedenen Prozessschritten zur Erstellung und Umsetzung des Klimamobilitätsplans arbeiten.

Online-Einführungsveranstaltung
Das Format richtet sich an Kommunen ohne Vorkenntnisse. In der 90-minütigen Online-Session erhalten Sie einen kompakten Überblick über das Planungsinstrument, erfahren über passende Fördermöglichkeiten und können Ihre Fragen stellen.

Initialberatung
Das Format richtet sich an Kommunen mit Zeitdruck und ohne Vorkenntnisse. In einer bilateralen digitalen Beratung erhalten Sie unverbindlich die ersten wichtigen Eckdaten und können Ihre individuellen Fragen stellen. Termin nach Vereinbarung.

Klimamobilitätsplan-Café
Das Format richtet sich an Kommunen in allen Stadien dieses Prozesses: vom Interesse über die Vorbereitung und Erstellung bis hin zur Umsetzung. Im Vordergrund steht der niederschwellige Austausch mit dem Kompetenznetz Klima Mobil, dem Ministerium für Verkehr und mit anderen Kommunen.

On-Boarding
Das Format richtet sich an Kommunen mit vorliegendem Beschluss zur Erstellung. In einer bilateralen Beratung erhalten Sie detaillierte Infos zum Erstellungsprozess und erste praxisnahe Empfehlungen für die To dos. Termin nach Vereinbarung.

Begleitworkshops
Das Format richtet sich an Kommunen in der Planungsphase, und die mit der Umsetzung begonnen haben. Praxisnaher Austausch und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen stehen im Mittelpunkt. Ziel ist es, dass jede Kommune nach dem Workshop einen messbaren Schritt weiter ist.

Startklar zum Klimamobilitätsplan
Von der Idee zum Beschluss. Das Format richtet sich an Landkreise und Städte mit Interesse am Klimamobilitätsplan und an jene, die sich bereits in der Vorbereitung befinden. Das Programm umfasst individuelle Beratung, Weiterbildung, Vernetzungsmöglichkeiten und praktische Hilfsmittel, um den Prozess effizient voranzutreiben.
Der Leitfaden für Klimamobilitätspläne
Der Leitfaden bietet eine strukturierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Erstellung eines Klimamobilitätsplans und fasst wichtige Erkenntnisse, bewährte Methoden sowie Erfolgsstrategien praxisnah und anwendungsorientiert zusammen.
Häufig gestellte Fragen
Akkordeon Inhalt
Ein Klimamobilitätsplan ist ein Instrument zur klimaschutzorientierten Verkehrsplanung für Kommunen in Baden-Württemberg. Mit einem Klimamobilitätsplan können Städte, kommunale Zusammenschlüsse und Landkreise effektive Maßnahmenpakete entwickeln und umsetzen, die sich an den Klimaschutzzielen des Landes orientieren und in denen alle Verkehrsmittel berücksichtigt werden. So kann eine dauerhafte und signifikante Reduktion der CO2-Emissionen im kommunalen Verkehr erreicht und die Lebensqualität vor Ort erhöht werden. Die Inhalte und der Erarbeitungsprozess des Klimamobilitätsplans orientieren sich dabei am Konzept für „Sustainable Urban Mobility Plans” (SUMP) der EU.
Die Erstellung eines Klimamobilitätsplans kann bei Erfüllung der Voraussetzungen im Rahmen der Förderung qualifizierter Fachkonzepte gefördert werden. Die Förderung ist mit bis zu 50% der förderfähigen Kosten, maximal bis zu 200.000 Euro möglich. Der Antrag wird über das zuständige Regierungspräsidium gestellt. Bei Fragen zur Förderung und für individuelle Beratungen können Kommunen sich an das zuständige Regierungspräsidium wenden.
Es gibt viele Gründe dafür, einen Klimamobilitätsplan zu erstellen. Hier einige der wichtigsten:
- Synergien durch Verknüpfung mit anderen Planungen: Bereits bestehende Planwerke, Planungsprozesse und Strategien einer Kommune werden auf Berührungspunkte mit dem Klimamobilitätsplan untersucht. Dabei werden Koordinierungsbedarfe abgeleitet und die Kohärenz und wechselseitige Einbettung der Planwerke und Prozesse sichergestellt. Dies ermöglicht die Nutzung von Synergieeffekten sowohl im Bearbeitungsprozess als auch bei den Planinhalten. Bestehende Planwerke und Prozesse können mit einem Klimamobilitätsplan zusammengeführt werden.
- Umfassender Überblick über die lokale Verkehrssituation: Zu Beginn des Planungsprozesses eines Klimamobilitätsplans werden der Ist-Zustand sowie die Potentiale und Veränderungsbedarfe der lokalen Mobilitäts- und Verkehrssituation ausführlich untersucht. Dabei wird auf bereits vorhandenem Wissen aufgebaut, um ein fundiertes Lagebild zu erhalten. So gewinnt die Kommunalverwaltung einen umfassenden Überblick über die Stärken und Schwächen der Verkehrssituation vor Ort.
- Wirksamere Maßnahmen durch ganzheitlichen, modellbasierten Ansatz: Im Klimamobilitätsplan werden Mobilitätsformen ganzheitlich anstatt separat betrachtet. Diese Gesamtbetrachtung sorgt für Optimierungs- und Synergieeffekte. So werden Wechselwirkungen zwischen den Verkehrsmitteln besser berücksichtigt und Maßnahmen können gezielter und effektiver entwickelt werden. Das Anwenden eines detaillierten Verkehrsmodells hilft die Realität genauer abzubilden, schärft die Präzision von Vorhersagen und hilft somit wirksamere Maßnahmen zu planen, insbesondere hinsichtlich des Klimaschutzes.
- Mehr Effekt durch Zusammenarbeit mit dem Umland: Verkehrliche Verflechtungen zwischen Kommunen, v. a. Pendelverkehre, verursachen häufig einen beträchtlichen Anteil an lokalen Verkehrsemissionen. Eine Kommune allein kann diese Emissionen nicht effektiv reduzieren. Deshalb ermöglicht das Instrument Klimamobilitätsplan eine gemeinsame Planerstellung von Umlandkommunen, z. B. als kommunaler Zusammenschluss und von Landkreisen, um gemeinsam die Emissionen im Bereich verkehrlicher Verflechtungen zu adressieren.
- Effiziente Nutzung von Ressourcen: Die datenbasierte, strategische und langfristige Ausrichtung eines Klimamobilitätsplans ermöglicht es, finanzielle und zeitliche Ressourcen zielorientiert und effizient einzusetzen. Zudem schafft die langfristige Planung Investitionssicherheit für Kommunen und Unternehmen vor Ort und hilft, wichtige Investitionen zu priorisieren.
- Breite Unterstützung durch Beteiligung: Die lokale Bevölkerung, Interessengruppen und die Politik vor Ort werden im Erstellungsprozess eines Klimamobilitätsplans von Anfang an intensiv beteiligt und informiert. Durch die Einbindung der lokalen Expertise sind Probleme und Lösungsmöglichkeiten deutlicher zu erkennen. Die Beteiligung steigert die Akzeptanz durch eine erhöhte Identifikation der Menschen mit dem Planungsprozess und den entwickelten Maßnahmen.
- Versachlichung von Diskussionen: Mit Hilfe der Verkehrsmodellierung wird sichtbar, welche Vermeidungs- und Verlagerungseffekte erreichbar sind und wie viel CO2 mit bestimmten Maßnahmenkombinationen eingespart werden kann. Verkehrliche Klimaschutzmaßnahmen können mit Hilfe der umfangreichen Datengrundlage leichter gegenüber Politik, Interessengruppen sowie Bürgerinnen und Bürgern begründet und Diskussionen versachlicht werden.
- Mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität vor Ort: Mit Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung, ‑verlagerung und ‑verbesserung sorgt ein Klimamobilitätsplan für weniger und umweltfreundlicheren Verkehr und weniger verkehrsbedingte Emissionen. So kann die Luftqualität vor Ort verbessert werden. Außerdem führt weniger motorisierter Individualverkehr zu reduziertem Verkehrslärm. Durch gezielte Verbesserungen der Streckenführung im Rad- und Fußverkehr kann sich ein Klimamobilitätsplan zudem positiv auf die Verkehrssicherheit auswirken.
- Stets aktuelle und zukunftssichere Planung: Regelmäßiges Monitoring und Evaluierungen halten den Klimamobilitätsplan entsprechend den aktuellen Entwicklungen und Erkenntnissen auf dem neuesten Stand. Durch den zirkulären Planungsprozess und die laufenden Fortschreibungen wird der Klimamobilitätsplan an veränderte Rahmenbedingungen angepasst und eine stetige Weiterentwicklung für eine maximale Relevanz des Planwerks wird gewährleistet.
- Attraktive Förderungen: Das Land Baden-Württemberg stellt speziell für Klimamobilitätspläne attraktive finanzielle Fördermöglichkeiten für Personal- und Sachmittelkosten bereit. Eine Förderung ist dabei sowohl für die die Planerstellung als auch die Umsetzung der Maßnahmen des Klimamobilitätsplans möglich.
Der Erstellungszeitraum eines Klimamobilitätsplans ist abhängig von der jeweiligen Ausgangslage in einer Kommune, wie beispielsweise die Verfügbarkeit eines multimodalen Verkehrsmodells oder von anderen Planwerken und Strategien als Ausgangsbasis des Klimamobilitätsplans. Eine Rolle spielt auch, ob der Klimamobilitätsplan von einer einzelnen Kommune, einem kommunalen Zusammenschluss oder einem Landkreis erstellt wird. Im Durchschnitt beträgt die Planerstellung ungefähr 2-4 Jahre (inkl. Vergabeprozess), sofern ein Verkehrsmodell vorliegt und eingesetzt werden kann.
Die Erfahrungen der Pilotphase sind in den Antworten berücksichtigt. Alle Fragen finden Sie sie mit einem Klick auf einer extra Seite nur für FAQs.
Aktivitäten & Angebote
Sprechstunde für Klimamobilitätspläne
Unser Team hat für Sie immer ein offenes Ohr für Fragen rund um Klimamobilitätspläne, auch ohne Terminvereinbarung.
Folgende Zeiten sind speziell für Sie reserviert:
Di+Mi: 13:00 – 15:00 Uhr,
Fr: 09:00 – 11:00 Uhr.
Ansprechpersonen sind:
Dr. Torsten Seidel für RP Karlsruhe und Freiburg: +49 711 23991-1234
Hien Minh Nguyen für RP Stuttgart und Tübingen: +49 711 23991-1231
Weitere Informationen und Hilfestellungen
Mustervorlagen und Handbuch Modellierung
- Handbuch Modellierung zur modellgestützten Erstellung von Klimamobilitätsplänen
- Template Modellierungsergebnisse – Klimamobilitätsplan
- Muster Ausschreibung - Klimamobilitätsplan
- Muster Beschlussziffern - Klimamobilitätsplan
- Muster Umsetzungsplanung - Klimamobilitätsplan
- Muster Absichtserklärung - Klimamobilitätsplan
- Muster Maßnahmenliste - Klimamobilitätsplan
Förderrichtlinien und Anträge
Weitere Informationen
Öffentlichkeitsarbeit
Kontakt
Klimamobilitätspläne - Allgemein
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Klimamobilitätpläne - Verkehrsmodellierung
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- Dr. Thomas Fetzer
- thomas.fetzer@nvbw.de
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