Handreichung für lebendige und verkehrsberuhigte Quartiere – Superblocks für Baden-Württemberg

Foto: Inka Junge

Das Kompetenznetz Klima Mobil hat eine Handreichung erstellt, die verschiedene Maßnahmen, das Vorgehen und rechtliche Möglichkeiten aufzeigt, lebendige und verkehrsberuhigte Quartiere nach dem Vorbild eines Superblocks herzustellen.

Viele baden-württembergische Städte sind noch immer von der Vision einer „autogerechten Stadt“ des vergangenen Jahrhunderts geprägt, was auch heute noch weitreichende Auswirkungen auf unsere Lebens- und Mobilitätsgewohnheiten hat. Besonders selbstaktive Mobilitätsformen müssen ständig mit den vorherrschenden Kfz um den in Städten begrenzten Raum konkurrieren. Dabei kann eine stärkere Förderung des Fuß- und Radverkehrs nicht nur die Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Städten und Quartieren steigern, sondern auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen, indem z.B. Begegnungskonflikte zwischen verschiedenen Verkehrsarten verringert werden. Auch negative Auswirkungen wie eine hohe Luftschadstoff- und Lärmbelastung, hohe CO2-Emissionen, hoher Platzbedarf durch geparkte Autos, versiegelte Flächen und Staus könnten durch eine Neugestaltung der innerstädtischen Mobilität deutlich reduziert werden.

Um diesen lokalen Herausforderungen gerecht werden zu können, entstand 2016 in Barcelona das Konzept der sogenannten superilla („Superinsel“) – in Deutschland üblicherweise „Superblock“ genannt. Ursprünglich für Schachbrett-Städte konzipiert, beschreibt das Konzept für lebendige und verkehrsberuhigte Quartiere einen Straßenblock, der mehrere Häuserblöcke zusammenfasst und in dem der Kfz-Verkehr zugunsten selbstaktiver Mobilitätsformen neu organisiert wird. Der dadurch gewonnene Straßenraum kann neu genutzt werden.

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