Kurzportrait Modellkommunen – Simonswald (3.045 Einwohner)

Kompetenznetz: Warum haben Sie sich als Modellkommune beworben?

Simonswald: Klimaschutz ist in der heutigen Zeit aus der aktuellen Tagespolitik nicht mehr wegzudenken und stellt beinahe zu allen politischen Entscheidungen einen wesentlichen Eckpunkt dar. Die globale Klimaveränderung mit der wir leben, kann täglich in vielerlei Hinsicht direkt war genommen werden, sei es im Rahmen von Naturereignissen oder auch dann jeweils in dem Wasserangebot der Kommunen.

Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass sich in der breiten Masse die Kommunen auch mit dem Klimaschutz und damit einhergehend als wesentlichen Faktor des Klimas mit dem Verkehr beschäftigen. Nur durch konsequentes Fortschreiten und Planungen in allen Lebensbereichen, kann es gelingen nachhaltig einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die bestehenden Kulturlandschaften des Schwarzwaldes entstammen der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Landwirte. Die Einnahmenseiten gerade in der Forst- und Landwirtschaft sind in den letzten Jahren stetig zurückgegangen. Damit einher gehen auch Veränderungen im Berufsumfeld derjenigen, die landschaftsprägend ihren Beitrag zum Erhalt und zur Pflege geleistet haben. Es wird auch in den nächsten Jahren darum gehen eben diesen Menschen, die einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Landschaft zu erhalten und damit einen wesentlichen Beitrag zur Biodiversität bringen, in ihrem Lebensumfeld derart zu unterstützen, dass wir die gleichen Lebensbedingungen in Stadt und Land haben. Dies ist auch der erklärte Wille der Landesregierung Baden-Württemberg.

Hierzu greift natürlich als wesentliches Element das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Die Gemeinde Simonswald wurde, ausgehend von ihren strategischen Bemühungen im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts „Strategie Simonswald 2025“ Schwerpunktgemeinde in eben diesem Förderprogramm zu werden, gelungen. Aber eben genau diese „Strategie Simonswald 2025“ hat mit dem Entwicklungsziel „Simonswald wir emissionsfrei“ einen wesentlichen Parameter in dem Bereich Klimaschutz und Verkehr gesetzt. Die Gemeinde sieht in dem vorliegenden Programm die einmalige Chance hier Unterstützung zu erlangen, dieses Ziel „Simonswald wird emissionsfrei“ zu erreichen.

Bei diesem Ziel stellen die tatsächlichen und geografischen Verhältnisse einen wesentlichen Rahmenparameter dar. Die L173 als durchgängige Landstraße zieht sich auf über 18 Kilometern durch den Ort durch und ist mit Splitterungen immer wieder dicht besiedelt. Gleichzeitig erstreckt sich die Gemeinde in einem Höheprofil bis auf 850 Meter Höhe. Die stetig wachsende Verkehrsbelastung stellt insbesondere diejenigen Bewohner, die direkt an die L173 angesiedelt sind, vor immer größere Herausforderungen im Umgang mit dem Lärmschutz. Gleichzeitig stellt der Tourismus einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor für die Kommune Simonswald dar.

Als Modellkommune erhoffen wir uns einen wesentlichen Einfluss auf den motorisierten Individualverkehr zu leisten und diesen zugunsten klimaneutraler Verkehrsangebote für Berufspendler, für den innerörtlichen Verkehr zum Aufrechterhalt des sozialen Lebens sowie für den Tourismus zu schaffen. Denn nur wenn es gelingt entsprechende Angebote auch im ländlichen Raum in strukturschwachen Gemeinden zu offerieren, wird es langfristig gelingen die Lebensverhältnisse in Stadt und Land gleichermaßen zu sichern, denn die Vermeidung von motorisiertem Individualverkehr als Quellverkehr aus dem ländlichen Raum wird einen weiteren wesentlichen Erfolgsfaktor im Rahmen der Einsparung von Belastungsspitzen des motorisierten Individualverkehrs im urbanen Raum bringen. Dabei muss es gelingen den jungen Heranwachsenden und jungen Erwachsenen im ländlichen Raum gute Lebensbedingungen zu bieten, mit denen sie bereit sind diese Kulturlandschaft, die wir hier nicht nur als Kulturlandschaft, sondern auch als Naherholungsraum für den urbanen Raum aufgebaut haben zu halten, zu fördern und weiter auszubauen und damit gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Kompetenznetz: Mit welchem Projekt wurden Sie ausgewählt?

Simonswald: Unsere Kommune wurde ausgewählt mit dem Modellvorhaben Umgestaltung der L173 bei gleichzeitiger Stärkung des elektrobetriebenen Individualverkehrs im Bereich E-Bikes und der Elektrolade Infrastruktur. Dabei wird es im Wesentlichen darum gehen in den beiden Ortskernen Unter- und Obersimonswald zu Gunsten des individualisierten Fuß- und Radverkehrs den motorisierten Verkehr zurück zu drängen oder auszulagern.

Kompetenznetz: Welche Vorteile erhoffen Sie sich von der Umsetzung?

Simonswald: Unser Modellvorhaben wird mit unterschiedlichen Wünschen begleitet. Einerseits hoffen wir, durch unser Vorhaben modellhaft zu zeigen und zeigen zu können, dass Klimaschutz und der Verzicht auf motorisierten Individualverkehr auch im ländlichen Raum der als wesentlichen Wirtschaftsfaktor den Tourismus hat gelingen kann und damit beispielhaft den Beitrag zum Klimaschutz erbringt. Gleichzeitig erhoffen wir uns hierzu natürlich einen Beitrag zum Klimaschutz bringen zu können und als weiteres Ziel erhoffen wir uns vor Ort für unsere Mitbürger eine wesentliche Erhöhung der Lebensqualität in den beiden Ortskernen und gleichzeitig natürlich auch für den touristischen Verkehr die Aufenthaltsqualität im Ortskernbereich zu erhöhen, sodass sich die Menschen gerne in den Ortskernen aufhalten, diese bevölkern und das soziale Leben nachhaltig positiv beeinflussen.

Bei Fragen zum Modellprojekt der Gemeinde Simonswald wenden Sie sich an:

Herrn Bürgermeister Stephan Schonefeld

gemeinde(@)simonswald.de

Tel.: 07683/9101-10

https://www.simonswald.de/index.php?id=3

Bürgermeister Stephan Schonefeld

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