Kurzportrait – Modellkommune Waldkirch – Interview mit Sören Radigk

Wir haben bei Sören Radigk aus dem Dezernat Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr der Stadt Waldkirch nachgefragt, was sich die Stadt von der Auswahl und der Umsetzung des Modellvorhabens erhofft. Waldkirch liegt im Landkreis Emmendingen und hat knapp 22.000 Einwohner.

 

Kompetenznetz: Herr Radigk, warum hat sich Waldkirch sich als Modellkommune beim Kompetenznetz beworben?

Sören Radigk: Die Stadt Waldkirch betreibt seit vielen Jahren eine aktive Politik zum Klimaschutz. Im Jahr 2016 gründete die Stadt Waldkirch gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern einen Klimaschutzarbeitskreis, der zum einen das Thema dauerhaft in der Bürgerschaft verankern sollte und zum anderen den Anstoß zur Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes lieferte. Das inzwischen fertiggestellte integrierte Klimaschutzkonzept schlägt auch die Maßnahme vor, Pilot- bzw. Modellprojekte zu initiieren, die klimaschutzrelevante Maßnahmen gezielt in einem Gebiet umsetzen. Das ca. 5 Hektar große Gelände „In der Elzschleife“ befindet sich im Besitz der Stadt bzw. der Stadtbau Waldkirch GmbH und bietet damit hervorragende Möglichkeiten, verschiedene städtebauliche Ziele in Einklang zu bringen und letztlich umzusetzen. Neben der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum, überwiegend in Form von flächen- und ressourcenschonendem Geschosswohnungsbau, sollen auf der Fläche vor allem hochwirksame Klimaschutzmaßnahmen zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung umgesetzt werden. Durch unser Modellkommunendasein erhalten wir äußerst hilfreiche Inputs, um unsere Ziele in dieser Hinsicht auch tatsächlich verwirklichen zu können.

Kompetenznetz: Mit welchem Projekt wurden Sie ausgewählt?

Sören Radigk: Mit dem Baugebiet „In der Elzschleife“ im Stadtteil Kollnau. Im Besonderen ist für die ca. 5 Hektar große Fläche ein weitgehend autofreies und auch klimaneutrales Quartier mit maximalen Wohn- und Freiraumqualitäten vorgesehen.

Kompetenznetz: Welche Vorteile erhoffen Sie sich von der Umsetzung?

Sören Radigk: Zum einen kann dem enormen Siedlungsdruck in unserer Umgebung entgegengewirkt werden. Zum anderen befindet sich das Plangebiet zu 100 % in städtischer Hand. Kooperationen mit klassischen Investoren sind nicht vorgesehen. Vielmehr soll die Umsetzung insbesondere mit Genossenschaften erfolgen, um später Preise erzielen zu können, die eine breite Masse auch gut bezahlen kann. Darüber hinaus wollen wir als Modellkommune beispielgebend sein in Sachen Autofreiheit, alternative Fortbewegungsmöglichkeiten, Wohn- und Freiraumqualität sowie im Hinblick auf klimafreundliches Bauen.

Foto: Verkehrsminister Winfried Hermann MdL mit Oberbürgermeister Roman Götzmann

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