Kurzportrait – Modellkommune Sachsenheim – Interview mit Herr Thomas Feiert

Wir haben bei Thomas Feiert, dem Fachbereichsleiter Technik der Stadt Sachsenheim, nachgefragt, was sich die Stadt von der Auswahl und der Umsetzung des Modellvorhabens erhofft.

Kompetenznetz: Herr Feiert, warum haben Sie sich als Modellkommune beim Kompetenznetz beworben?

Thomas Feiert: Seit vielen Jahren liegt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Sachsenheim am Herzen, die Innenstadt aufzuwerten. Auch die Verwaltung der Stadt ist bestrebt, durch eine gesteigerte Aufenthaltsqualität die Verweildauer in der Innenstadt für Alle zu erhöhen. Hierbei gilt es insbesondere für Fußgänger und Radfahrer Plätze und Treffpunkte zu schaffen.

Da die vorhandenen öffentlichen Flächen rar sind und aufgrund der Verkehrsentwicklung der letzten Jahrzehnte vorwiegend dem Kraftfahrzeugverkehr zur Verfügung gestellt wurden, muss hier ein Umdenken und Umplanen stattfinden. Die Parksuchverkehre durch die beiden innerstädtischen Straßen Brunnenstraße und von-König-Straße sowie die zunehmend extremer werdenden stadtklimatischen Verhältnisse, wie z.B. Trockenheit und Hitze, sorgen dafür, dass die ohnehin schon kaum belebte Innenstadt zunehmend unattraktiver wird. Die Wende kann gelingen, indem Autofahrer an den beiden Eingangstoren zur Innenstadt in zentralen großen Parkräumen „aufgefangen“ werden, um dann über barrierefreie, schattierte und bevorrechtigte Wege und Plätze in der Innenstadt anzukommen. Wichtig dabei ist: Vorgezogen und parallel sind flankierende Maßnahmen umzusetzen, um den Autofahrern aus dem näheren Umfeld ein Angebot zu unterbreiten, statt mit dem Auto zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Bus zu kommen. Da es sich demnach um eine integrierte Planung mit intensiver Bürgerbeteiligung handelt, hat sich die Stadt Sachsenheim dem Förderaufruf angeschlossen und bekommt nun mit dem Zuschlag als Modellkommune die notwendige fachliche, personelle und finanzielle Unterstützung, Ihren Beitrag für den Klimaschutz im Verkehr zu leisten.

Kompetenznetz: Mit welchem Projekt wurden Sie ausgewählt?

Thomas Feiert: Um den Durchgangsverkehr in der Innenstadt auf ein Mindestmaß zu reduzieren und den Parkraum auf den öffentlichen Verkehrsflächen auf die notwendige Anzahl zu minimieren, bedarf es einer alternativen Bereitstellung von Parkräumen an den Eingangstoren zur Innenstadt, die dann auch gezielt mittels Parkleitsystem angezeigt werden müssen. Im Vorfeld ist ein Radnetz in die Innenstadt hinein zu planen und auszubauen. Die Planungsparameter hierbei: Sichere Fahrradrouten für Alle und ausreichend Abstellmöglichkeiten in der Innenstadt. Für die Fußgänger ist im Hinblick auf Barrierefreiheit und Verbesserung des Stadtklimas der öffentliche Raum aufzuwerten. Die damit einhergehende grundsätzliche Aufteilung der öffentlichen Verkehrsflächen ist anhand der geänderten Prioritäten vorzunehmen. Am Ende sollten freiwerdende Flächen als Platz oder Treffpunkt genutzt werden.

Kompetenznetz: Welche Vorteile erhoffen Sie sich von der Umsetzung?

Thomas Feiert: Die Innenstadt wird von Fußgängern und Radfahrern als Anziehungspunkt wahrgenommen. Durch eine erhöhte Frequenz an Fußgängern und die Verbesserung des Stadtklimas erhöht sich die Verweildauer der Menschen, sodass auch der Einzelhandel profitiert. Darüber hinaus ist mit dem Charakter der Modellkommune die Hoffnung verbunden, bei den Menschen ein noch schärferes Bewusstsein zu schaffen für den Klimaschutz und inspirierend zu wirken für Kommunen mit ähnlichen Vorhaben.

Bei Fragen zum Modellvorhaben der Stadt Sachsenheim wenden Sie sich gerne an:
Herrn Thomas Feiert
Fachbereichsleiter Technik
Stadt Sachsenheim
E: T.Feiert@Sachsenheim.de
T: 07147 28-250

 

Kompetenznetz KLIMA MOBIL, Vernetzungsgespräch der Modellkommunen am 04.09.2020, 14:00 – 16:00 Uhr im Hospitalhof Stuttgart mit Winfried Hermann, MdL, Minister für Verkehr Baden-Württemberg

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