Aktuelle Studie:
Klimawirkung von
Parkraumanagment

Die Erhöhung der Parkgebühren sowie die Umwandlung und Reduktion der öffentlichen Parkflächen wird als Maßnahme für den Klimaschutz im Verkehr bislang wenig beachtet. Um die Klimawirkung des Parkraummanagements genauer zu beziffern, hat die M-Five GmbH in Kooperation mit PTV Transport Consult GmbH im Auftrag des Landes eine Kurzstudie zur Abschätzung der Klimawirkung von Parkraummanagement erstellt. Die Studie untersucht in drei aufeinander aufbauenden Szenarien die Wirkungen von Parkgebühren und Parkplatzreduktion auf die Nutzung und den Pkw-Besitz sowie die THG-Emissionen im Pkw-Verkehr in Baden-Württemberg.

Flächendeckende Parkgebühren und ein verringertes Parkplatzangebot reduzieren die Attraktivität der Pkw-Nutzung und führen somit zu einer Verlagerung der Wege auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Bahn, Bus, Fahrrad oder Sharing-Angebote.

Wirkungen durch Erhöhung der Parkgebühren

Parkgebühr pro
Std. / Tag / Jahr
Reduktion
Pkw-Verkehr* (Stadt)
2-10km / >10km
Reduktion
Pkw-Verkehr* (Land)
2-10km / >10km
Reduktion
Pkw-Besitz**
Reduktion
THG-Emissionen
in Mt CO2äq
14% BEV
Reduktion
THG-Emissionen
in Mt CO2äq
31% BEV
S1 (2025)1€ / 10€ / 120€-4% / -3%-2% / -1%-0,7 %-0,14-0,14
S2 (2027)2€ / 15€ / 500€-19% / -14%-9% / -6%-3,8 %-0,46-0,42
S3 (2030)4€ / 30€ / 1.000€-44% / -36%
-25% / -16%
-7,8%-0,94-0,75

* Diese Angaben beziehen sich auf die prozentuale Änderung der Anzahl an Pkw Fahrten zwischen Szenario 1, 2, 3 und dem Referenzszenario REF-2020

**Im Vergleich zum Pkw-Bestand im Referenzszenario aus dem Jahr 2024 ohne Maßnahmen

Die Reduktion der Pkw-Nutzung fällt über alle Distanzen in der Stadt größer aus als auf dem Land. Auf den Strecken in der Stadt zwischen 2 bis 10 Kilometer sinkt der Anteil an Pkw-Fahrten von 4 bis zu 44 Prozent und von 2 bis 25 Prozent auf dem Land. Auf Wegelängen über 10 Kilometer sind die Effekte geringer. Je kürzer der Weg, desto höher ist der Verlagerungseffekt.

Durch die Erhöhung der Parkgebühren reduziert sich der Pkw-Bestand in Szenario 1 um 0,05 Mio. Pkw (-0,7%), in Szenario 2 um 0,25 Mio. Pkw (-3,8%) und in Szenario 3 um 0,53 Mio. Pkw (-7.8%) gegenüber dem Pkw-Bestand im Jahr 2024 ohne Maßnahmen.

Abhängig von der Elektrifizierung der Pkw-Flotte können angepasste Park-gebühren zu Treibhausgasminderungen in Höhe von bis zu 0,94 Mt CO2äq führen. In Szenario 2 beträgt das Reduktionspotenzial -0.46 Mt CO2äq.

Wirkungen durch die Erhöhung der Parkgebühren und die Reduktion der Parkplätze

Parkgebühr pro
Std. / Tag / Jahr
Reduktion
Pkw-Verkehr* (Stadt)
2-10km / >10km
Reduktion
Pkw-Verkehr*(Land)
2-10km / >10km
Reduktion
Pkw-Besitz**
Reduktion
THG-Emissionen
in Mt CO2äq
14% BEV
Reduktion
THG-Emissionen
in Mt CO2äq
31% BEV
S1 (2025)1€ / 10€ / 120€-8 % / -10 %-4 % / -4 %-2,1 %-0,32-0,31
S2 (2027)2€ / 15€ / 500€-25 % / -24 %
-13 % / -11 %
-6,5 %-0,73-0,67
S3 (2030)4€ / 30€ / 1000€-52 % / -47 %
-31 % / -24 %
-11,9 %-1,30-1,04

* Diese Angaben beziehen sich auf die prozentuale Änderung der Anzahl an Pkw Fahrten zwischen Szenario 1, 2, 3 und dem Referenzszenario REF-2020

**Im Vergleich zum Pkw-Bestand im Referenzszenario aus dem Jahr 2024 ohne Maßnahmen

Die Verlagerungseffekte wirken sich auf die verschiedenen Fahrtdistanzen unterschiedlich aus. Parkgebühren in Höhe von 2 EUR/Stunde, 15 EUR/Tag und 500 EUR/Jahr und eine gleichzeitige Reduktion der Parkflächen können den Anteil der Pkw-Fahrten auf Strecken über 2 km um ca. 25 Prozent in der Stadt und zwischen 11 und 13 Prozent auf dem Lauf verringern.

Durch die Erhöhung der Parkgebühren und das verringerte Parkplatzangebot reduziert sich der Pkw-Bestand in Szenario 1 um 0,14 Mio. Pkw (-2,1%), in Szenario 2 um 0,44 Mio. Pkw (-6,5%) und in Szenario 3 um 0,81 Mio. Pkw (-11,9%) gegenüber dem Pkw-Bestand im Jahr 2024 ohne Maßnahmen.

Abhängig von der Elektrifizierung der Pkw-Flotte können angepasste Park-gebühren und ein verringertes Parkplatzangebot zu Treibhausgasminderun-gen in Höhe von bis zu 1,3 Mt CO2äq führen. Das entspricht ca. 6 Prozent der heutigen THG-Emissionen im Verkehrssektor in Baden-Württemberg und ca. 10 Prozent der THG-Emissionen im Pkw-Verkehr.

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