Besichtigung des Modellversuchs in Karlsruhe mit Staatssekretärin Elke Zimmer MdL
In einem dreimonatigen Verkehrsversuch wird aktuell die Verbesserung der Radinfrastruktur in Rüppurr auf der Herrenalber Straße in Richtung Ettlingen getestet. Gemeinsam mit dem Kompetenznetz Klima Mobil möchte die Stadt Karlsruhe auf diese Weise Maßnahmen zur Verkehrssicherheit und zum Klimaschutz erproben. Nun haben die Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium Baden-Württemberg, Elke Zimmer MdL und Bürgermeister Daniel Fluhrer die neue Radspur selbst mit dem Fahrrad ausprobiert. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe, des ADFC Kreisverbandes, der Bürgerschaft Rüppurr sowie der Stadt Karlsruhe selbst.
Stadt, Land und Kompetenznetz wollen mit dem Verkehrsversuch für einen modernen, nachhaltigeren und sichereren Verkehr in Karlsruhe werben. Gleichzeitig soll der Verkehrsversuch Strahlkraft ins ganze Land haben, damit Kommunen den Mut finden, neue Verkehrsideen zu erproben.
Konkret handelt es sich bei dem Verkehrsversuch um eine zeitweilige Neuaufteilung des Straßenraumes: Ein Fahrstreifen wird als so genannte „protected bike lane“ vom übrigen Straßenraum abgetrennt und ist ausschließlich dem Radverkehr vorbehalten. Damit soll die Herrenalber Straße stadtauswärts durchgehend bequem und sicher mit dem Rad befahrbar sein. Konflikte mit Fußgängern sollen auf diese Weise vermieden werden.
Ein zentraler Aspekt des Projektes ist die Bürgerbeteiligung: Auf der Webseite der Stadt Karlsruhe haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit der neuen Fahrradspur mitzuteilen. Auch Plakate sollen Nutzende des Verkehrsversuch auf die Beteiligungsmöglichkeit aufmerksam machen. Somit ist die „protected bike lane“ gleichzeitig ein Aufruf zur Beteiligung und Teilhabe, um Klimaschutz im Verkehr erlebbar und anfassbar zu machen. Eine Vorabauswertung der Beteiligung hat mehrheitlich positive Ergebnisse ergeben.
Modellcharakter
Eine „protected bike lane“ ist eine baulich von Autoverkehr abgetrennte Radspur. Sie ist deutlich breiter als der bisherige, gemeinsame Geh- und Radweg. Radfahrende werden jetzt getrennt von Fußverkehr geführt, bevor die Radspur auf den vorhandenen Geh- und Radweg in Höhe der Autobahnauffahrt übergeht. Sie beseitigt damit auf gut 400 m eine bisherige Engstelle zwischen der S-Bahnhaltestelle Battstraße und dem bestehenden Weg kurz vor der Autobahnüberführung. Besondere Herausforderung war bei der Planung und Umsetzung der Übergang vom innerörtlichen in den außerörtlichen Bereich, sowie die Einrichtung einer Bedarfshaltestelle für die nahegelegene S-Bahnhaltestelle. Um hier eine durchgehende Führung der Radspur zu ermöglichen, gab es regelmäßige Austausche zwischen allen Beteiligten inklusive Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, Karlsruher Verkehrsverbund und dem Regierungspräsidium. Für den Verkehrsversuch war auch eine umfangreiche terminliche Abstimmung mit anderen Bauvorhaben in der Stadt notwendig, wie z. B. der Sanierungen der L 605 und des Edeltrudtunnels.
Personen von links nach rechts:
Daniel Fluhrer, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe (Dezernat 6)
Elke Zimmer, Staatssekretärin, Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Bastian Wetzke, Regionaler Projektberater im Kompetenznetz Klima Mobil
Sabine Pierau, Referentin Kompetenznetz Klima Mobil, Regierungspräsidium Karlsruhe
Janick Friese, Stadtplanungsamt Karlsruhe